Walther G. Url

Person, EDU-A-0000842

Walter G. Url mit Mikroskop, 1990er Jahre
Walter G. Url mit Mikroskop, 1990er Jahre
NN: Walter G. Url (Q71334394), in: Wikidata, 22.1.2023, https://www.wikidata.org/wiki/Q71334394 (2023-02-02).
Walther Gustav Url (Schreibvariante)

Quelle: NN: Walter G. Url (Q71334394), in: Wikidata, 22.1.2023, https://www.wikidata.org/wiki/Q71334394 (2023-02-02).

Walther Gustav Url (Geburtsname)

Quelle: NN: Walter G. Url (Q71334394), in: Wikidata, 22.1.2023, https://www.wikidata.org/wiki/Q71334394 (2023-02-02).

Walter Url (anderer offizieller Name)

Quelle: Url, Walter: Makro- und Mikrophotographie in Vergangenheit und Gegenwart, in: Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse Wien, H. 101/1961, 43.
1929-10-09 (Geburtsdatum)

Quelle: Lichtscheidl, Irene/Brigitte Schmidt/Ingeborg Lang: Emer. o. Univ.-Prof. Dr. Walter G. Url, in: Universität Wien, https://cius.univie.ac.at/team/walter-g-url/nachruf/ (2023-02-02).

2021-04-10 (Sterbedatum)

Quelle: Lichtscheidl, Irene/Brigitte Schmidt/Ingeborg Lang: Emer. o. Univ.-Prof. Dr. Walter G. Url, in: Universität Wien, https://cius.univie.ac.at/team/walter-g-url/nachruf/ (2023-02-02).
männlich

Quelle: NN: Walter G. Url (Q71334394), in: Wikidata, 22.1.2023, https://www.wikidata.org/wiki/Q71334394 (2023-02-02).
Lehrperson — Außerordentlicher Professor an der Universität Wien

Zeitbereich: 1970 bis 1983
Quelle: NN: Walter G. Url, in: Wikipedia, https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_G._Url (2023-02-02).

Lehrperson — Professor an der Universität Wien

Zeitbereich: 1983 bis 1999
Quelle: NN: Walter G. Url, in: Wikipedia, https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_G._Url (2023-02-02).

In der Filmproduktion tätig — Herstellung von wissenschaftlichen Forschungs- und Lehrfilmen

Zeitbereich: 1969 bis 1995
Quelle: NN: Walter G. Url. Publications, Scientific Films, in: Universität Wien, https://cius.univie.ac.at/team/walter-g-url/ (2023-02-02).
https://www.wikidata.org/wiki/Q71334394

Quelle: https://www.wikidata.org/wiki/Q71334394

https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_G._Url

Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_G._Url
Der Zellbiologe und Pflanzenphysiologe Walter Gustav Url (1929–2021) baute in den 1960er und 1970er Jahren am Institut für Pflanzenphysiologie der Universität Wien international beachtete Expertise in Sachen mikrokinematografischer Aufnahmen auf. [1] Auch über die Fachgrenzen hinaus engagierte er sich in praktischen Fragen des Medieneinsatzes an Schule und Hochschule, etwa in Debatten zu Filmformaten [2] oder Maßnahmen zur Hörsaal-Ausstattung. [3]

1929 geboren, studierte Url Biologie und Geographie an der Universität Wien. Nach seinem Doktorat 1952 wurde Url Assistent, nach der Habilitation 1959 Dozent am Institut für Pflanzenphysiologie. [4] Aus dieser Zeit stammen bereits frühe Versuche Urls mit wissenschaftlichen Filmaufnahmen [5] und Aufsätze zu Geschichte und Gegenwart der wissenschaftlichen Fotografie. [6]
Zwar waren laut Url in seiner eigenen Studienzeit gelegentlich Wissenschaftsfilme zu sehen, darunter die mikrokinematografischen Aufnahmen Otto Storchs, aber Fachwissen und Ressourcen zum Herstellen von Aufnahmen waren bescheiden. [7] In der Person von Bernd Lötsch (*1941), der von 1966 bis 1973 als Universitätsassistent am Pflanzenphysiologischen Institut der Universität Wien arbeitete, sah Url nach eigenen Angaben eine Chance, das zu ändern. Als Sohn des Kulturfilmers Bruno Lötsch (1902–1982) war dieser von Jugend an mit dem Handwerk des Filmemachens vertraut und würde auch wissenschaftliche Forschungs- und Lehrfilme drehen (siehe dazu etwa den "Photosynthese"-Film in unserer Mediensammlung). [8] 1967 schrieb Url an einem ORF-Dokumentarfilm über das Moor mit. [9] Danach richteten sich seine Filme vor allem an die Fachöffentlichkeit der Konferenzen und Hörsäle. Zwischen 1969 und 1987 publizierte Url eine Reihe von am Institut gedrehten Filmen beim bundesdeutschen Institut für den wissenschaftlichen Film in Göttingen. [10] Mit Antritt einer außerordentlichen Professor am Institut für Pflanzenphysiologie der Universität Wien 1970 richtete Url dort eine Arbeitsgruppe "Zellphysiologie und Wissenschaftlicher Film" ein. [11]

Anno 1972 berichtete Url, dass an seinem Institut in der Lehre sowohl kurze Single-Concept-Filme (vulgo "Arbeitsstreifen") als auch "längere", 15 bis 25 Minuten lange Filme im Einsatz wären. Auch thematisch gebe es eine Streuung: Neben Filmen, die wissenschaftliche Sachverhalte erläutern würden, wären auch "Methodenfilme" im Einsatz, die etwa beim Ausführen von Untersuchungen anleiten würden. Ein solcher Film für eine "Freilandübung" wäre "während der Übungen der letzten Jahre unter Mitwirkung der Studierenden" hergestellt werden. [12] Anfang der 1970er Jahre hatte sich Url an der Universität Wien auch schon fächerübergreifend als Spezialist für die medientechnische Ausstattung von Hörsälen einen Namen gemacht und gemeinsam mit Bernd Lötsch den Hörsaal 50 neu konzipiert. [13] Auch in die Gestaltung der Hörsäle des 1998 eröffneten Campus der Universität Wien im Alten AKH war Url involviert. [14]

Zum fächerübergreifenden Engagement in Sachen Lehrmedien-Präsentation gehörte auch, dass Url sich Ende der 1960er Jahre in der Frage des Filmformats Super-8 entschieden zu Wort meldete. In Sehen und Hören, dem Organ der SHB (der Lehrmedienstelle des Unterrichtsministeriums) polemisierte er gegen das Super-8-Lobbying der Firma Eumig und plädierte dafür, beim robusteren und qualitativ hochwertigeren Format 16mm zu bleiben. [15] Tatsächlich erwies sich 16mm als das langlebigere Format, im Schul- und erst recht im Wissenschaftsfilm. Noch 1992 entsprach es dem Konsens, wenn Url in einem Papier zu "Prinzipien mediengerechter Gestaltung von Unterrichtsräumen" schrieb: "Im wissenschaftlichen Bereich und im Unterricht herrscht einzig und allein der 16mm Film." [16]

Für hervorragende Leistungen im Bereich audiovisueller Produktion wurde Url 1986 mit einem Staatspreis der Republik Österreich ausgezeichnet. [17] Nach einer Karriere, in der er Film vor allem im Zusammenhang akademischer Forschung und Lehre eingesetzt hatte, war Url nach seiner Emeritierung 1999 in ein populärwissenschaftliches Projekt involviert: Als Konsulent des Naturhistorischen Museums, das inzwischen Bernd Lötsch leitete, richtete er das "Mikrotheater" des Museums mit ein, in dem Mikroskopie-Filme gezeigt wurden. [18]

(Katrin Pilz/Joachim Schätz)

[1] Lichtscheidl, Irene/ Brigitte Schmidt/ Ingeborg Lang: Emer. o. Univ.-Prof. Dr. Walter G. Url, in: Universität Wien, https://cius.univie.ac.at/team/walter-g-url/nachruf/ (2023-02-02).

[2] Url, Walter: Am Scheideweg!, in: Sehen und Hören, H. 38/1968, 32–33.

[3] Lötsch, Bernd: Gefilmte Experimente als Intensivmethode im Biologieunterricht, in: Peter Levenitschnig (Hg.): Wissenschaftlicher Film in Forschung und Lehre, Wien: BWHK 1972, 80.

[4] NN: Walter G. Url, in: Wikipedia, https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_G._Url (2023-02-02).

[5] Von den Schwierigkeiten bei Dreh und Vorführung eines "Arbeitsstreifens" für die Lehre berichtet Url in: Url, Walter: Zur Integration des Films in den Hochschulunterricht, in: Peter Levenitschnig (Hg.): Wissenschaftlicher Film in Forschung und Lehre, Wien: BWHK 1972, 111.

[6] Url, Walter: Makro- und Mikrophotographie in Vergangenheit und Gegenwart, in: Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse Wien, H. 101/1961, 43–84, https://www.zobodat.at/pdf/SVVNWK_101_0043-0084.pdf (2023-02-02); Url, Walter: Farbphotographie – Entwicklung und heutiger Stand, in: Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse Wien, H. 102/1962, 1–34, https://www.zobodat.at/pdf/SVVNWK_102_0001-0034.pdf (2023-02-02).

[7] Pilz, Katrin/Joachim Schätz/Irene Lichtscheidl: Unpubliziertes Interview mit Walter G. Url, 2.11.2020, online.

[8] NN: Vorstellung Bernd Lötsch, in: Naturschutzgeschichten Bayerische Akademie Naturschutz- und Landschaftspflege, Bd. 3, 2012, 110–114, https://www.zobodat.at/biografien/Loetsch_Bernd_Naturschutzgeschichten_Bayer_Akad_Naturschutz_Landschaftspflege_3_0110-0114.pdf (2023-03-13).

[9] Pilz, Katrin/Joachim Schätz/Irene Lichtscheidl: Unpubliziertes Interview mit Walter G. Url, 2.11.2020, online.

[10] NN: Walter G. Url. Publications, Scientific Films, in: Universität Wien, https://cius.univie.ac.at/team/walter-g-url/ (2023-02-02).

[11] Lichtscheidl, Irene/Brigitte Schmidt/Ingeborg Lang: Emer. o. Univ.-Prof. Dr. Walter G. Url, in: Universität Wien, https://cius.univie.ac.at/team/walter-g-url/nachruf/ (2023-02-02).

[12] Url, Walter: Zur Integration des Films in den Hochschulunterricht, in: Peter Levenitschnig (Hg.): Wissenschaftlicher Film in Forschung und Lehre, Wien: BWHK 1972, 112–113.

[13] Lötsch, Bernd: Gefilmte Experimente als Intensivmethode im Biologieunterricht, in: Peter Levenitschnig (Hg.): Wissenschaftlicher Film in Forschung und Lehre, Wien: BWHK 1972, 80.

[14] Pilz, Katrin/Joachim Schätz/Irene Lichtscheidl: Unpubliziertes Interview mit Walter G. Url, 2.11.2020, online.

[15] Url, Walter: Am Scheideweg!, in: Sehen und Hören, H. 38/1968, 32–33.

[16] Url, Walter: Prinzipien mediengerechter Gestaltung von Unterrichtsräumen, Oktober 1992, 9, https://cius.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/inst_cius/Url_pdf/1992_mediengerechte_gestaltung_von_unterrichtsraeumen.pdf (2023-02-02).

[17] Lichtscheidl, Irene/Brigitte Schmidt/Ingeborg Lang: Emer. o. Univ.-Prof. Dr. Walter G. Url, in: Universität Wien, https://cius.univie.ac.at/team/walter-g-url/nachruf/ (2023-02-02); NN: Walter G. Url, in: Wikipedia, https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_G._Url (2023-02-02).

[18] NN: Walter G. Url, in: Wikipedia, https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_G._Url (2023-02-02).

Quelle: URL-Walter_Gustav_JS_KP_2023-03-14.docx, JS 2023-04-01.
Institut für Pflanzenphysiologie der Universität Wien (ist Mitarbeiter von)

Zeitbereich: 1970 bis 1983
Quelle: NN: Walter G. Url, in: Wikipedia, https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_G._Url (2023-02-02).
Anmerkung:
Außerordentlicher Professor
Quelle: NN: Walter G. Url, in: Wikipedia, https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_G._Url (2023-02-02).

Institut für Pflanzenphysiologie der Universität Wien (ist Mitglied von)

Zeitbereich: 1983 bis 1999
Quelle: NN: Walter G. Url, in: Wikipedia, https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_G._Url (2023-02-02).
Anmerkung:
Professor
Quelle: NN: Walter G. Url, in: Wikipedia, https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_G._Url (2023-02-02).

IWF (ist Mitglied von)

Zeitbereich: 1969 bis 1987
Quelle: NN: Walter G. Url. Publications, Scientific Films, in: Universität Wien, https://cius.univie.ac.at/team/walter-g-url/ (2023-02-02).
Anmerkung:
Zusammenarbeit an Wissenschaftsfilmen
Quelle: NN: Walter G. Url. Publications, Scientific Films, in: Universität Wien, https://cius.univie.ac.at/team/walter-g-url/ (2023-02-02).

ÖWF (ist Mitglied von)

Zeitbereich: 1987
Quelle: NN: Walter G. Url. Publications, Scientific Films, in: Universität Wien, https://cius.univie.ac.at/team/walter-g-url/ (2023-02-02).
Anmerkung:
Zusammenarbeit an Wissenschaftsfilmen
Quelle: NN: Walter G. Url. Publications, Scientific Films, in: Universität Wien, https://cius.univie.ac.at/team/walter-g-url/ (2023-02-02).

Naturhistorisches Museum Wien (ist Mitglied von)

Zeitbereich: nach 1999
Quelle: Lichtscheidl, Irene/Brigitte Schmidt/Ingeborg Lang: Emer. o. Univ.-Prof. Dr. Walter G. Url, in: Universität Wien, https://cius.univie.ac.at/team/walter-g-url/nachruf/ (2023-02-02).
Anmerkung:
Konsulent für Mikroskopie und Medien
Quelle: Lichtscheidl, Irene/Brigitte Schmidt/Ingeborg Lang: Emer. o. Univ.-Prof. Dr. Walter G. Url, in: Universität Wien, https://cius.univie.ac.at/team/walter-g-url/nachruf/ (2023-02-02).