SHB, Abteilung wissenschaftlicher Film
Organisation, EDU-A-0000878
SHB, Abteilung wissenschaftlicher Film
(Kurzbezeichnung)
Abteilung Wissenschaftlicher Film der Bundesstaatlichen Hauptstelle für Lichtbild und Bildungsfilm Wien (offizieller Name)
Abteilung Wissenschaftlicher Film der Bundesstaatlichen Hauptstelle für Lichtbild und Bildungsfilm Wien (offizieller Name)
Behörde — Abteilung einer nachgeordneten Dienststelle des Unterrichts- bzw. Wissenschaftsministeriums
Seit Gründung der Bundesstaatlichen Hauptstelle für Lichtbild und Bildungsfilm (kurz: SHB) als nachgeordneter Dienststelle des österreichischen Unterrichtsministeriums im Juni 1945 war diese auch als Service für den Filmeinsatz in Hochschullehre und -forschung zuständig. [1] Im Lauf der 1950er Jahre wuchs dieses Aufgabengebiet – die SHB hielt etwa 1956 in Wien den Kongress der International Scientific Film Association ab [2] und beteiligte sich ab Ende der 1950er Jahre auch an der internationalen Gemeinschaftsarbeit an der Encyclopaedia Cinematographica. [3]
Ab Anfang 1962 wurde eine eigenständige Abteilung der SHB für wissenschaftlichen Film begründet, der Dankward G. Burkert vorstand. In der ersten Ausgabe der Institutionszeitschrift "Mitteilungen der Abteilung Wissenschaftlicher Film" vom Mai 1962 werden als Aufgaben genannt: "eine intensivere Betreuung des bisher schon von der Hauptstelle geführten Verleiharchivs wissenschaftlicher Filme […] [;] eine bessere Ausnützung der in Österreich vorhandenen wissenschaftlichen Filme […] [;] eine Erweiterung des Kontaktes mit ausländischen Organisationen und eine vermehrte Beschickung von Kongressen des wissenschaftlichen Films und von fachwissenschaftlichen Kongressen mit österreichischen Filmen". [4] Zentrale Aufgabe war die Unterstützung bei der Herstellung von Hochschullehrfilmen, wofür in den folgenden zehn Jahren auch der Aufbau einer Gerätesammlung forciert wurde, etwa eine Drehprismenkamera für Zeitlupe und eine Funkenblitzeinrichtung für gesteuerte Blitzserien. [5]
Ähnlich wie die SHB allgemein musste diese Abteilung ihre Tätigkeit in der Filmproduktion gegenüber dem Unterrichtsministerium rechtfertigen. So verwehrt sich Burkert etwa 1968 gegen die Aufforderung des Ministeriums "auf Grund einer Anregung des Rechnungshofes", dass die Produktion von Wissenschaftsfilmen privaten Firmen zu übertragen wäre, mit dem Verweis auf die in der Fertigung hochspezialisierte und in der Auswertung unwirtschaftliche Natur des Hochschulfilms. [6] Laut Burkert entstanden in der Zeit von 1962 bis 1971 141 Filme "aus von der Abteilung selbst durchgeführten Aufnahmen", während das Verleiharchiv von 381 auf 1827 Titel wuchs. Die Expansion der Tätigkeiten hatte auch Umzüge innerhalb Wiens zur Folge: Im November 1966 vollzog die Abteilung Wissenschaftlicher Film räumlich die Trennung von der SHB mit einem Umzug in die Webgasse. Auf den nächsten Umzug im Oktober 1971, in die Schönbrunner Straße 56, folgte eine organisatorische Neuorientierung: [7] Das 1970 gegründeten Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung [8] übernahm die Abteilung Wissenschaftlicher Film mit Wirkung vom 7. Juni 1972 und benannte sie um in Bundesstaatliche Hauptstelle für Wissenschaftliche Kinematographie (BHWK).
(Joachim Schätz)
[1] Burkert, Dankward G.: Die Bundesstaatliche Hauptstelle für Wissenschaftliche Kinematographie, in: Peter Levenitschnig: Wissenschaftlicher Film in Forschung und Lehre, Wien: BHWK 1972, 13.
[2] NN: 10ter Kongress der Intern. Vereinigung f.d. wissenschaftlichen Film, in: SHB-Film-Post, H. 61/1956, 7.
[3] Wolf, Gotthard: Kinematographische Enzyklopädie, in: SHB-Film-Post, H. 73/1958, 5–7.
[4] NN: Mitteilungen der Abteilung Wissenschaftlicher Film, in: SHB-Film: Mitteilungen der Abteilung Wissenschaftlicher Film, H. 1/1962, 1.
[5] Burkert, Dankward G.: Die Bundesstaatliche Hauptstelle für Wissenschaftliche Kinematographie, in: Peter Levenitschnig: Wissenschaftlicher Film in Forschung und Lehre, Wien: BHWK 1972, 14.
[6] OeStA, AdR, BMUK, 2D2, Volksbildung Film Bildungsfilm, Lehr- und Kulturfilm, K. 1, 1967–1970, W 611/68 Dr.-B/S, Dankward Burkert: An den Vorsitzenden und die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates der Bundesstaatlichen Hauptstelle für Lichtbild und Bildungsfilm (KP, S. 127–131).
[7] Burkert, Dankward G.: Die Bundesstaatliche Hauptstelle für Wissenschaftliche Kinematographie, in: Peter Levenitschnig: Wissenschaftlicher Film in Forschung und Lehre, Wien: BHWK 1972, 14.
[8] NN: Unterrichts- und Wissenschaftsminister/innen seit 1945, in: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, https://www.bmbwf.gv.at/Ministerium/minister_alt.html#heading_Wissenschaftsministerien_seit_1970 (2023-01-25).
Ab Anfang 1962 wurde eine eigenständige Abteilung der SHB für wissenschaftlichen Film begründet, der Dankward G. Burkert vorstand. In der ersten Ausgabe der Institutionszeitschrift "Mitteilungen der Abteilung Wissenschaftlicher Film" vom Mai 1962 werden als Aufgaben genannt: "eine intensivere Betreuung des bisher schon von der Hauptstelle geführten Verleiharchivs wissenschaftlicher Filme […] [;] eine bessere Ausnützung der in Österreich vorhandenen wissenschaftlichen Filme […] [;] eine Erweiterung des Kontaktes mit ausländischen Organisationen und eine vermehrte Beschickung von Kongressen des wissenschaftlichen Films und von fachwissenschaftlichen Kongressen mit österreichischen Filmen". [4] Zentrale Aufgabe war die Unterstützung bei der Herstellung von Hochschullehrfilmen, wofür in den folgenden zehn Jahren auch der Aufbau einer Gerätesammlung forciert wurde, etwa eine Drehprismenkamera für Zeitlupe und eine Funkenblitzeinrichtung für gesteuerte Blitzserien. [5]
Ähnlich wie die SHB allgemein musste diese Abteilung ihre Tätigkeit in der Filmproduktion gegenüber dem Unterrichtsministerium rechtfertigen. So verwehrt sich Burkert etwa 1968 gegen die Aufforderung des Ministeriums "auf Grund einer Anregung des Rechnungshofes", dass die Produktion von Wissenschaftsfilmen privaten Firmen zu übertragen wäre, mit dem Verweis auf die in der Fertigung hochspezialisierte und in der Auswertung unwirtschaftliche Natur des Hochschulfilms. [6] Laut Burkert entstanden in der Zeit von 1962 bis 1971 141 Filme "aus von der Abteilung selbst durchgeführten Aufnahmen", während das Verleiharchiv von 381 auf 1827 Titel wuchs. Die Expansion der Tätigkeiten hatte auch Umzüge innerhalb Wiens zur Folge: Im November 1966 vollzog die Abteilung Wissenschaftlicher Film räumlich die Trennung von der SHB mit einem Umzug in die Webgasse. Auf den nächsten Umzug im Oktober 1971, in die Schönbrunner Straße 56, folgte eine organisatorische Neuorientierung: [7] Das 1970 gegründeten Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung [8] übernahm die Abteilung Wissenschaftlicher Film mit Wirkung vom 7. Juni 1972 und benannte sie um in Bundesstaatliche Hauptstelle für Wissenschaftliche Kinematographie (BHWK).
(Joachim Schätz)
[1] Burkert, Dankward G.: Die Bundesstaatliche Hauptstelle für Wissenschaftliche Kinematographie, in: Peter Levenitschnig: Wissenschaftlicher Film in Forschung und Lehre, Wien: BHWK 1972, 13.
[2] NN: 10ter Kongress der Intern. Vereinigung f.d. wissenschaftlichen Film, in: SHB-Film-Post, H. 61/1956, 7.
[3] Wolf, Gotthard: Kinematographische Enzyklopädie, in: SHB-Film-Post, H. 73/1958, 5–7.
[4] NN: Mitteilungen der Abteilung Wissenschaftlicher Film, in: SHB-Film: Mitteilungen der Abteilung Wissenschaftlicher Film, H. 1/1962, 1.
[5] Burkert, Dankward G.: Die Bundesstaatliche Hauptstelle für Wissenschaftliche Kinematographie, in: Peter Levenitschnig: Wissenschaftlicher Film in Forschung und Lehre, Wien: BHWK 1972, 14.
[6] OeStA, AdR, BMUK, 2D2, Volksbildung Film Bildungsfilm, Lehr- und Kulturfilm, K. 1, 1967–1970, W 611/68 Dr.-B/S, Dankward Burkert: An den Vorsitzenden und die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates der Bundesstaatlichen Hauptstelle für Lichtbild und Bildungsfilm (KP, S. 127–131).
[7] Burkert, Dankward G.: Die Bundesstaatliche Hauptstelle für Wissenschaftliche Kinematographie, in: Peter Levenitschnig: Wissenschaftlicher Film in Forschung und Lehre, Wien: BHWK 1972, 14.
[8] NN: Unterrichts- und Wissenschaftsminister/innen seit 1945, in: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, https://www.bmbwf.gv.at/Ministerium/minister_alt.html#heading_Wissenschaftsministerien_seit_1970 (2023-01-25).
Lehrfilm-Organisationen in Österreich: Ein Überblick (is related to)
Anatomie – Animation – Audiovision: Medizinische Lehrfilme und die staatlichen Wissenschaftsfilm-Institute 1945 bis 1970 (is related to)
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Sensengasse 3, Wien 9. (hat Büroadresse)
Webgasse 2a, Wien 6. (hat Büroadresse)
Schönbrunner Straße 56, Wien 5. (hat Büroadresse)
Webgasse 2a, Wien 6. (hat Büroadresse)
Schönbrunner Straße 56, Wien 5. (hat Büroadresse)
Dankward G. Burkert (hat Leiter*in)
Gemeinschaftsarchiv für Filme aus der Verhaltensforschung (hat Anteil an)
Ferdinand Scheminzky (hat Mitglied)
BHWK (hat Nachfolgeorganisation)
SHB (ist Teil von)
International Scientific Film Association (ist Teil von)
Gemeinschaftsarchiv für Filme aus der Verhaltensforschung (hat Anteil an)
Ferdinand Scheminzky (hat Mitglied)
BHWK (hat Nachfolgeorganisation)
SHB (ist Teil von)
International Scientific Film Association (ist Teil von)