Lehrfilm-Organisationen in Österreich: Ein Überblick

Fallstudie, EDU_COLL_008


Diese Fallstudie dient als übersichtlicher Zugang zu einer Institutionengeschichte des Lehrfilms in Österreich zwischen 1918 und 1970 (einschließlich der nationalsozialistisch annektierten 'Ostmark' bzw. der 'Alpen- und Donau-Reichsgaue' 1938–1945) . Sie versammelt Kurzporträts zu 24 der wesentlichen Organisationen und 28 ihrer (bis auf zwei Ausnahmen: männlichen) hervorstechenden Mitglieder in chronologischer Reihenfolge nach Gründungs- und Geburtsdatum.

Einen kompakten Überblick zur Organisationsgeschichte des Lehrfilms in Österreich bietet auch die mit unseren Einträgen verlinkte Timeline der Website: https://www.lehrfilmpraktiken.at/timeline

Der Schwerpunkt der Fallstudie liegt auf Organisationen, die auf den Schulunterricht ausgerichtet waren. Vier Filme geben Beispiele der Form des "Unterrichtsfilms", die unter Pädagog*innen im deutschen Sprachraum zwischen den 1920er und 1950er Jahren als mustergültig galt: stumm gedreht und projiziert, in der Gestaltung zurückgenommen und auf die Beobachtung von Natur- oder Arbeitsvorgängen ausgerichtet: Bei "Gipfelsprengung auf dem steirischen Erzberg am 23. Juli 1925" und "Das Leben in einem burgenländischen Bauerndorfe" (beide 1925) handelt es sich um frühe, durchaus modellhaft gemeinte Eigenproduktionen des Volksbildungshauses Wiener Urania bzw. der Lichtbild- und Filmarbeitsgemeinschaft der Lehrer Wiens. "Wie entsteht ein Bleistift" (1927) ist ein Beispiel für einen privat produzierten Industriefilm mit Werbeabsicht, der vom Schulkinobund als pädagogisch brauchbar eingeschätzt und in den Schulverleih aufgenommen wurden. Die Beständigkeit der Form des stummen, Vorgänge beobachtenden Unterrichtsfilms demonstriert "Messermacher in Oberwart", 1954 von der Landesbildstelle Wien–Niederösterreich-Burgenland produziert.

Für dieser Fallstudie sind weiters einige zentrale Schriften der untersuchten Organisationen zusammengestellt. Darunter befinden sich zwei vollständige Verleihkataloge der SHB (von 1963 und 1971), zwei Kongressberichte von internationalen Lehrfilmtagungen in Wien (veranstaltet 1931 und 1967), sowie die in keiner Bibliothek greifbaren ersten sechs Ausgaben der Zeitschrift "SHB-Film-Post", die für 17 Jahre Sprachrohr der 1945 gegründeten SHB (Bundesstaatliche Hauptstelle für Lichtbild und Bildungsfilm) des Unterrichtsministeriums war.

(Text: Joachim Schätz, Fallstudie: Katrin Pilz, Joachim Schätz)

BILD: SHB-Zentrale Plunkergasse, Collage in: Johann Schrodt (Hg.): Audiovisuelle Medien in Unterricht und Bildung. Festschrift 1945–1974, Wien: SHB 1974, Frontispiz.

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