Die apparative Seite der Filmerziehung in Österreich 1950–1975
case study, EDU_COLL_005
Praktiken des Lehrfilms werden nicht zuletzt von den Möglichkeiten und Einschränkungen der verfügbaren Geräte und Materialien mitstrukturiert: Feuersichere Schmalfilmformate machten die Projektion im Klassenzimmer ab Anfang der 1930er Jahre erst zu einer gängigen Praxis. Andererseits motivierten Bedürfnisse des Unterrichts mit Film technische Lösungsversuche der Gerätehersteller. Diese Fallstudie wirft ein Schlaglicht auf die Verbindung von Apparatetechnik, Unterrichtsmethoden und Filmformaten (sowohl im Sinne von technischen Formaten als auch von gängigen Gestaltungsstrukturen von Lehrfilmen).
Im Zentrum stehen dabei die Bemühungen der 1945 gegründeten Bundesstaatlichen Hauptstelle für Lichtbild und Bildungsfilm (kurz: SHB-Film) – der zentralen für Filme und Lichtbilder zuständigen Organisationseinheit des österreichischen Unterrichtsministeriums –, österreichischen Schulen Projektionsgeräte und auch Lehrmittel zu ihrer Bedienung zur Verfügung zu stellen. Für ersteres spielten die österreichischen Firmen Eumig und Austria Email eine wichtige Rolle. Die Vorstellungen der SHB-Film und anderer offizieller Stellen wie der Landesbildstellen standen dabei manchmal in Spannungen zu denen von Lehrpersonen: Formen des Filmeinsatzes, die als pädagogisch ineffizient oder materialschädigend wahrgenommen wurden, sollten zum Teil bereits durch die Apparatekonstruktion unterbunden werden. Zugleich änderte sich die Ansicht, was angemessene Szenarien der Filmnutzung wären, auch mit neuen technischen Formaten wie Super8.
(Text und Fallstudie: Joachim Schätz)
BILD: Sikora, Josef: Der 16mm-Schmalfilmprojektor "Ditmar 1006", Wien: SHB 1950, Lichtbildserie, Bild 15. Sammlung der Pädagogischen Hochschule Steiermark.
WEITERFÜHRENDE LITERATUR:
Joachim Schätz, "DIY versus Ditmar 1006: The economics, institutional politics, and media ecology of classroom projectors made in 1950s Austria", in: Nelleke Teughels, Kaat Wils (Hg.): Learning with light & shadows. Educational lantern and film projection, 1860-1990, Turnhout: Brepols 2023, S. 197–216.
Link: https://doi.org/10.1484/M.TECHNE-MPH-EB.5.131500
Im Zentrum stehen dabei die Bemühungen der 1945 gegründeten Bundesstaatlichen Hauptstelle für Lichtbild und Bildungsfilm (kurz: SHB-Film) – der zentralen für Filme und Lichtbilder zuständigen Organisationseinheit des österreichischen Unterrichtsministeriums –, österreichischen Schulen Projektionsgeräte und auch Lehrmittel zu ihrer Bedienung zur Verfügung zu stellen. Für ersteres spielten die österreichischen Firmen Eumig und Austria Email eine wichtige Rolle. Die Vorstellungen der SHB-Film und anderer offizieller Stellen wie der Landesbildstellen standen dabei manchmal in Spannungen zu denen von Lehrpersonen: Formen des Filmeinsatzes, die als pädagogisch ineffizient oder materialschädigend wahrgenommen wurden, sollten zum Teil bereits durch die Apparatekonstruktion unterbunden werden. Zugleich änderte sich die Ansicht, was angemessene Szenarien der Filmnutzung wären, auch mit neuen technischen Formaten wie Super8.
(Text und Fallstudie: Joachim Schätz)
BILD: Sikora, Josef: Der 16mm-Schmalfilmprojektor "Ditmar 1006", Wien: SHB 1950, Lichtbildserie, Bild 15. Sammlung der Pädagogischen Hochschule Steiermark.
WEITERFÜHRENDE LITERATUR:
Joachim Schätz, "DIY versus Ditmar 1006: The economics, institutional politics, and media ecology of classroom projectors made in 1950s Austria", in: Nelleke Teughels, Kaat Wils (Hg.): Learning with light & shadows. Educational lantern and film projection, 1860-1990, Turnhout: Brepols 2023, S. 197–216.
Link: https://doi.org/10.1484/M.TECHNE-MPH-EB.5.131500